Wanderung bei Heidelberg
Einst durchzogen einige römische Strassen unseren Raum, die man sich naturgemäss ganz anders vorstellen muss als unsere heutigen Strassen, sodass man annehmen könnte, aber das ist nur eine Vermutung, dass auch oben auf dem Berg, südöstlich von Heidelberg, wo heute an den Drei Eichen, von Heidelberg erreichbar mit der Buslinie 21, sich zwei Autostrassen treffen, von denen die eine nach Gaiberg führt und die andere zum Kohlhof, es bereits zu römischen Zeiten eine Strasse gab.
[Eine andere Möglichkeit ist, dass eine der vom heutigen Römerplatz nach Süden führenden Strassen sich langsam zunächst etwas westlich von unserem Weg durch die heutigen Weinberge oberhalb von Rohrbach hochzog. Es gibt mehrere Theorien (zu vgl. wären evtl. die Forschungsergebnisse des Heidelberger Geschichtsvereins und des Kurpfälzischen Museums Heidelberg). Folglich könnte es auch oberhalb von Leimen eine alte römische Strasse gegeben haben.]
Der Abschnitt des hier zu besprechenden Wegteils mit rot-weisser Balkenmarkierung beginnt an einem Parkplatz, an dem sich zwei Strassen treffen mit einer relativ regelmässig angefahrenen Bushaltestelle, schräg gegenüber einer kleinen Schutzhütte zwischen einer Orientierungstafel und einer Sitzecke mit einem Tisch. Von den ursprünglichen drei alten Eichen ist heute nur noch eine zu sehen und davon nur noch der inzwischen zwar wieder bewachsene untere Teil des alten Stamms des ehemals riesigen Baums und einige vermoderte Überreste der alten Krone, weshalb vor einiger Zeit zwei kleine Ersatzbäume gepflanzt wurden, die sich aber leider nicht hielten.
Abb.: Wieslocher Weg auf
der Höhe der Drei Eichen
(am Vorderen Schnepfenschlag)
Die hier
beschriebene Strecke des Odenwald-Vogesen-Fernwanderwegs von den
Drei Eichen bis in die Gegend nordöstlich von Nußloch
führt (höchster Punkt 473.8 m. ü. d. M.) zwischen
dem Wald linkerhand, der sich östlich bis in den "Kraichgau"
hinunterzieht ("Alter Heidelberger Wald") und Schonungen
rechterhand "Schnepfenschlag" und "Rohrbacher Wald"), zunächst
den "Wieslocher Weg" entlang auf dem Höhenrücken des
"Hochfirsts" (445.4 m. ü. d. M.) bis zu einer Lichtung mit
einer grossen Wiese, einigen Sitzecken und einer Hütte, an der
ab und zu
auch ein Fest veranstaltet wird,
dem sogenannten Waidhaus (anders geschrieben:
"Weidhaus-Hütte").
[Wenn man einen kleinen Umweg über den fast parallelen Weg rechterhand nimmt ("Gossenbrunnenweg", dann linkerhand den "Gabeleichenweg" entlang) sieht man im Westen ab und zu, wie zuvor und dann auch danach, zwischen den Bäumen die Rheinebene mit dem Pfälzer Wald am Horizont bis man wieder in etwas dichteren Wald kommt und links hoch wieder den "Wieslocher Weg" mit dem eben erwähnten Waldplatz erreichen kann.
Sowohl von dieser Hütte als auch von der folgenden "Hirschplatthütte" (dort über
den "Strubligen Buchweg") führen links Wege zu dem kleinen Dorf Gaiberg (weisse runde Ziffermarkierungen mit dem Gaiberger "G" (doch
Vorsicht, sollte hier vom Weg abgewichen werden: gegebenenfalls vermutbare Busverbindungen von Gaiberg sind schlecht)).
Unterhalb des Waidhauses liegt circa drei Minuten entfernt versteckt im Wald, erreichbar über einen kleinen fast schon
verwachsenen Pfad, der 1926 renovierte sogenannte Kühbrunnen (das offenbar im Mai 1976 angebrachte Brunnenrohr scheint manchmal (Mai 2002, 2007 immer noch) verstopft zu
sein, sodass das im Sommer naturgemäss sehr spärliche Wasser, im Frühjahr und wahrscheinlich auch im Herbst um so
mehr, um den Brunnen herum- bzw. unter dem Brunnen herausfliesst, das sich dann unterhalb in einem kleinen Teich sammelt), dessen
Namen von den Kühen herrührt, die hier früher geweidet hätten. Heute ist alles bewaldet.
Da das Wasser nach starken Regenfällen zwischen zwei
Felssteinen oberhalb des eingefassten Brunnens (oberhalb der
dortigen Einfassung) an den Wurzeln einer riesigen Buche, sodass
man annehmen könnte, dass die ursprüngliche Wasserstelle
etwas oberhalb lag, direkt am Ansatz des Stammes aus der Wurzel
hervorzusprudeln scheint, als käme es aus dem
Stamm des Baumes, der sich über und um die Steine gebildet
hat, kann meiner Meinung nach vermutet werden, daß die
ursprüngliche Quelle dort oben lag. Noch weiter unterhalb, am
Gossenbrunnenweg beispielsweise, gibt es wie hier auf der Westseite
des sogenannten Hochfirsts überall, auch im Norden des
Königsstuhls, von dem unser Weg kommt, eine Menge
interessanter Felssteine ("Felsenmeer"), über deren Entstehung
es die unterschiedlichsten Theorien gibt. Früher haben dort
die Steinmetze ihre Steine ausgesucht und auch behauen, einige fast
fertige Mühlsteine für die Müller im Tale sind dort
mitten im Wald zwischen Bäumen auch heute noch zu
bewundern.]
Ergänzung (Juli 2016): Der Kühbrunnen wurde inzwischen repariert.
Vom Waidhaus (oder anders geschrieben der Weidhaushütte) führt der Weg zunächst zwischen grossen schattengebenden Buchen und Eichen mit ein wenig (Mitte Mai schon zu blühen beginnendem) Holunder und etwas gerade neuentstehendem Mitte Mai auch schon blühendem Ginster zwischen niedrigen lichteren Bäumen, wilden Kirschen (sie kommen im Mai gerade erst), kleinen Eschen und Ahorn (ich meine auch Kastanien gesehen zu haben), auf dem kiesig geschotterten Weg, der nun etwas sanft abwärts führt, zur freilich etwas dunkel gelegenen Hirschplatthütte, an der man den Weg in gerader Richtung linkerhand nimmt, der wie der nach geradeaus rechts sich etwas leicht nach unten neigt.
Auf diesem Weg kommt man bis man zu einem Plateau mit einer weiteren grossen Wiese und einer Sitzecke, an der sich (Benennung nach einer Handabbildung auf einem der historischen Wegsteine, Gemarkungsgrenzbezeichnung) auf den ersten Blick eine Menge Wege kreuzen, wobei sich links der Blick wieder zum Kraichgau öffnet, diesesmal in Richtung Lingental und rechterhand der Blick zur Rheinebene.
Wir
sind nun oberhalb der Weinberge vom Dachsbuckel zwischen dem
Süden Heidelbergs und Leimen. Unser Weg führt nun an der
Wiese und den historischen steinernen Wegweisern in der Mitte des
Plateaus vorbei halb links zum gegenüberliegenden Wald und an
demselbigen entlang dann kurz darauf durch diesen hindurch nach
rechts hinunter ins Tal bei Lingental.
Dort muss man als Fußgänger bedauerlicherweise (Vorsicht!) eine
zumal etwas enge und unübersichtliche gefährliche Landstrasse
überqueren (die Autos rasen dort mit 70 Km/h vorbei)
und geht an derselbigen ein paar Dutzend Meter bis
zu einem Grillplatz an einem Parkplatz linkerhand, von dem man den asphaltierten Weg nach
links hinauf nimmt, bis man kurz darauf nunmehr von dem geraden
Hauptweg, immer noch dem Wieslocher Weg, abweicht, auf dem man an
sich den weiteren Weg nach Nussloch abkürzen könnte, um
unserer Markierung nach rechts zu folgen zu einer gleich danach
etwas seitwärts rechts vom Weg stehenden mächtigen alten
und knorrigen Eiche, der über 300 Jahre alten sogenannten
Verlobungseiche, auf deren Geschichte eine schon etwas verblichene
Tafel hinweist und unter der man auf zwei verwitterten alten
Bänken an einem ebenso alten Tisch unter dem düsteren
Schatten der grossen Bäume mitten im Wald eine kleine
wenngleich möglicherweise etwas unheimliche Ruhepause einlegen
mag. Woher mag die kleine Rose kommen, die da unscheinbar fast
unbemerkbar am Eingang des Wegs zu der grossen Eiche mitten
im schattigen Wald steht?
Von hier geht der Weg ziemlich steil durch einen
kleinen Hohlweg herab, wir folgen dem von links her kommenden Weg
nach rechts ins Tal hinunter, an einem nur sporadisch Wasser
führenden kleinen Bach entlang, mit wieder lieblicherer Natur
und etwas freundlicheren Lichtungen
(linkerhand mündet
übrigens ein sehr schöner Waldweg ein, der zum "Grauen
Brunnen" führt (mit gelber "17er"-Markierung und
schönen Ausblicken aufs Rheintal), wo es früher
mal eine (inzwischen aber seit Jahrhunderten im Wald untergegangene) mittelalterliche Siedlung gegeben haben soll (Graubrunn bzw. Graubronn)),
bis wir nunmehr (am Richtungsweiser "Kühweg") oberhalb dem ausser
Montags meistens bewirteten Naturfreundehaus am "Gossenbrunnen" bei
der historischen "Prinzenbrücke" an einem kleinen
umzäunten Wildpark angekommen sind.
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© Text (erstellt mit Microsoft Word 6.0 und Wordpad,
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und Fotos (aufgenommen mit einfacher Kleinbildkamera,
digitalisiert u. bearbeitet) 2002 / 2004
by
Rainer Lungershausen,
Heidelberg ()
Text vom Juni 2002, letzte Aktualisierungen: Febr. 2004 / 2005 / 2010 - Ergänzungen: Juli 2016 / Juli 2021
Legende:
bzw.: beziehungsweise evtl.: eventuell zu vgl. wäre: zu vergleichen wäre ca.: circa m. ü. M.: Meter überm Meer (NormalnullN.N.)
(Texterweiterungen, Abweichungen bzw. Alternativen in eckigen Klammern)