Wanderung bei Heidelberg

Heidelberg

Versuch einer Wegbeschreibung mit Fotos
Odenwald-Vogesen-Weitwanderweg (HW 7)
Teilstrecke Drei Eichen - ca. 1,2 km - Waidhaushütte (mit Kühbrunnen) - ca. 1,2 km -
Hirschplatte - ca. 4 km - Leimen (Gossenbrunnen)

1. Teil
Drei Eichen - Waidhaushütte - Hirschplatte - Leimen


Einst durchzogen einige römische Strassen unseren Raum, die man sich naturgemäss ganz anders vorstellen muss als unsere heutigen Strassen, sodass man annehmen könnte, aber das ist nur eine Vermutung, dass auch oben auf dem Berg, südöstlich von Heidelberg, wo heute an den Drei Eichen, von Heidelberg erreichbar mit der Buslinie 21, sich zwei Autostrassen treffen, von denen die eine nach Gaiberg führt und die andere zum Kohlhof, es bereits zu römischen Zeiten eine Strasse gab.

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Abb. (zum Vergleich): freigelegtes Stück einer römischen Fernstrasse bei Karlsruhe
(Quelle: 
Landesdenkmalamt Bad.-Württ.)

[Eine andere Möglichkeit ist, dass eine der vom heutigen Römerplatz nach Süden führenden Strassen sich langsam zunächst etwas westlich von unserem Weg durch die heutigen Weinberge oberhalb von Rohrbach hochzog. Es gibt mehrere Theorien (zu vgl. wären evtl. die Forschungsergebnisse des Heidelberger Geschichtsvereins und des Kurpfälzischen Museums Heidelberg). Folglich könnte es auch oberhalb von Leimen eine alte römische Strasse gegeben haben.]

img Der Abschnitt des hier zu besprechenden Wegteils mit rot-weisser Balkenmarkierung beginnt an einem Parkplatz, an dem sich zwei Strassen treffen mit einer relativ regelmässig angefahrenen Bushaltestelle, schräg gegenüber einer kleinen Schutzhütte zwischen einer Orientierungstafel und einer Sitzecke mit einem Tisch. Von den ursprünglichen drei alten Eichen ist heute nur noch eine zu sehen und davon nur noch der inzwischen zwar wieder bewachsene untere Teil des alten Stamms des ehemals riesigen Baums und einige vermoderte Überreste der alten Krone, weshalb vor einiger Zeit zwei kleine Ersatzbäume gepflanzt wurden, die sich aber leider nicht hielten.

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Abb.: Wieslocher Weg auf der Höhe der Drei Eichen
(am Vorderen Schnepfenschlag)

Die hier beschriebene Strecke des Odenwald-Vogesen-Fernwanderwegs von den Drei Eichen bis in die Gegend nordöstlich von Nußloch führt (höchster Punkt 473.8 m. ü. d. M.) zwischen dem Wald linkerhand, der sich östlich bis in den "Kraichgau" hinunterzieht ("Alter Heidelberger Wald") und Schonungen rechterhand "Schnepfenschlag" und "Rohrbacher Wald"), zunächst den "Wieslocher Weg" entlang auf dem Höhenrücken des "Hochfirsts" (445.4 m. ü. d. M.) bis zu einer Lichtung mit einer grossen Wiese, einigen Sitzecken und einer Hütte, an der ab und zu
auch ein Fest veranstaltet wird, dem sogenannten Waidhaus (anders geschrieben: "Weidhaus-Hütte").

[Wenn man einen kleinen Umweg über den fast parallelen Weg rechterhand nimmt ("Gossenbrunnenweg", dann linkerhand den "Gabeleichenweg" entlang) sieht man im Westen ab und zu, wie zuvor und dann auch danach, zwischen den Bäumen die Rheinebene mit dem Pfälzer Wald am Horizont bis man wieder in etwas dichteren Wald kommt und links hoch wieder den "Wieslocher Weg" mit dem eben erwähnten Waldplatz erreichen kann.

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Abb.: Waidhaushütte

Sowohl von dieser Hütte als auch von der folgenden "Hirschplatthütte" (dort über den "Strubligen Buchweg") führen links Wege zu dem kleinen Dorf Gaiberg (weisse runde Ziffermarkierungen mit dem Gaiberger "G" (doch Vorsicht, sollte hier vom Weg abgewichen werden: gegebenenfalls vermutbare Busverbindungen von Gaiberg sind schlecht)).

Unterhalb des Waidhauses liegt circa drei Minuten entfernt versteckt im Wald, erreichbar über einen kleinen fast schon verwachsenen Pfad, der 1926 renovierte sogenannte Kühbrunnen (das offenbar im Mai 1976 angebrachte Brunnenrohr scheint manchmal (Mai 2002, 2007 immer noch) verstopft zu sein, sodass das im Sommer naturgemäss sehr spärliche Wasser, im Frühjahr und wahrscheinlich auch im Herbst um so mehr, um den Brunnen herum- bzw. unter dem Brunnen herausfliesst, das sich dann unterhalb in einem kleinen Teich sammelt), dessen Namen von den Kühen herrührt, die hier früher geweidet hätten. Heute ist alles bewaldet.

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Abb.: Kühbrunnen

img Da das Wasser nach starken Regenfällen zwischen zwei Felssteinen oberhalb des eingefassten Brunnens (oberhalb der dortigen Einfassung) an den Wurzeln einer riesigen Buche, sodass man annehmen könnte, dass die ursprüngliche Wasserstelle etwas oberhalb lag, direkt am Ansatz des Stammes aus der Wurzel hervorzusprudeln scheint, als käme es aus dem Stamm des Baumes, der sich über und um die Steine gebildet hat, kann meiner Meinung nach vermutet werden, daß die ursprüngliche Quelle dort oben lag. Noch weiter unterhalb, am Gossenbrunnenweg beispielsweise, gibt es wie hier auf der Westseite des sogenannten Hochfirsts überall, auch im Norden des Königsstuhls, von dem unser Weg kommt, eine Menge interessanter Felssteine ("Felsenmeer"), über deren Entstehung es die unterschiedlichsten Theorien gibt. Früher haben dort die Steinmetze ihre Steine ausgesucht und auch behauen, einige fast fertige Mühlsteine für die Müller im Tale sind dort mitten im Wald zwischen Bäumen auch heute noch zu bewundern.]

Ergänzung (Juli 2016): Der Kühbrunnen wurde inzwischen repariert.


Achtung, Veränderung: Ab hier ist inzwischen der Hw7 verlegt worden. Der mit rot-weissem Balken markierte Weg führt nunmehr entgegengesetzt der nachfolgenden Beschreibung ab dem Waidhaus zunächst talwärts nach rechts unten weiter und nimmt damit bis zum Gossenbrunnen einen anderen kürzeren Verlauf, danach wieder wie beschrieben!

img Vom Waidhaus (oder anders geschrieben der Weidhaushütte) führt der Weg zunächst zwischen grossen schattengebenden Buchen und Eichen mit ein wenig (Mitte Mai schon zu blühen beginnendem) Holunder und etwas gerade neuentstehendem Mitte Mai auch schon blühendem Ginster zwischen niedrigen lichteren Bäumen, wilden Kirschen (sie kommen im Mai gerade erst), kleinen Eschen und Ahorn (ich meine auch Kastanien gesehen zu haben), auf dem kiesig geschotterten Weg, der nun etwas sanft abwärts führt, zur freilich etwas dunkel gelegenen Hirschplatthütte, an der man den Weg in gerader Richtung linkerhand nimmt, der wie der nach geradeaus rechts sich etwas leicht nach unten neigt.

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Abb.: Hirschplatthütte

img Auf diesem Weg kommt man bis man zu einem Plateau mit einer weiteren grossen Wiese und einer Sitzecke, an der sich (Benennung nach einer Handabbildung auf einem der historischen Wegsteine, Gemarkungsgrenzbezeichnung) auf den ersten Blick eine Menge Wege kreuzen, wobei sich links der Blick wieder zum Kraichgau öffnet, diesesmal in Richtung Lingental und rechterhand der Blick zur Rheinebene.

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Abb.: Hand

Wir sind nun oberhalb der Weinberge vom Dachsbuckel zwischen dem Süden Heidelbergs und Leimen. Unser Weg führt nun an der Wiese und den historischen steinernen Wegweisern in der Mitte des Plateaus vorbei halb links zum gegenüberliegenden Wald und an demselbigen entlang dann kurz darauf durch diesen hindurch nach rechts hinunter ins Tal bei Lingental.
Dort muss man als Fußgänger bedauerlicherweise (Vorsicht!) eine zumal etwas enge und unübersichtliche gefährliche Landstrasse überqueren (die Autos rasen dort mit 70 Km/h vorbei) und geht an derselbigen ein paar Dutzend Meter bis zu einem Grillplatz an einem Parkplatz linkerhand, img von dem man den asphaltierten Weg nach links hinauf nimmt, bis man kurz darauf nunmehr von dem geraden Hauptweg, immer noch dem Wieslocher Weg, abweicht, auf dem man an sich den weiteren Weg nach Nussloch abkürzen könnte, um unserer Markierung nach rechts zu folgen zu einer gleich danach etwas seitwärts rechts vom Weg stehenden mächtigen alten und knorrigen Eiche, der über 300 Jahre alten sogenannten Verlobungseiche, auf deren Geschichte eine schon etwas verblichene Tafel hinweist und unter der man auf zwei verwitterten alten Bänken an einem ebenso alten Tisch unter dem düsteren Schatten der grossen Bäume mitten im Wald eine kleine wenngleich möglicherweise etwas unheimliche Ruhepause einlegen mag. Woher mag die kleine Rose kommen, die da unscheinbar fast unbemerkbar am Eingang des Wegs zu der grossen Eiche mitten im schattigen Wald steht?
img Von hier geht der Weg ziemlich steil durch einen kleinen Hohlweg herab, wir folgen dem von links her kommenden Weg nach rechts ins Tal hinunter, an einem nur sporadisch Wasser führenden kleinen Bach entlang, mit wieder lieblicherer Natur und etwas freundlicheren Lichtungen
(linkerhand mündet übrigens ein sehr schöner Waldweg ein, der zum "Grauen Brunnen" führt (mit gelber "17er"-Markierung und schönen Ausblicken aufs Rheintal), wo es früher mal eine (inzwischen aber seit Jahrhunderten im Wald untergegangene) mittelalterliche Siedlung gegeben haben soll (Graubrunn bzw. Graubronn)), bis wir nunmehr (am Richtungsweiser "Kühweg") oberhalb dem ausser Montags meistens bewirteten Naturfreundehaus am "Gossenbrunnen" bei der historischen "Prinzenbrücke" an einem kleinen umzäunten Wildpark angekommen sind.

Ende der oben erwähnten Verlegung!
Ab hier kann man wieder der rot-weissen Balkenmarkierung folgen!

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Oberhalb dieses Geheges geht es einige Dutzend Meter weiter links in Richtung Nußloch den zweiten Weg wieder den Berg hoch durch den Hirschgrund. Wir könnten auch den dritten oder vierten nehmen, aber wir wollen auf unserem markierten bleiben, auch wenn man hier genauso den Weg geradeaus nehmen könnte und man über den sogenannten Blütenweg ebenfalls wieder zu unserem Weg finden könnte.

zur 2. Seite Zum Teil 2  (Leimen - Nußloch)


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(im Original farbig und auf Cds gespeichert, hier bearbeitet mit MGI PhotoSuite SE, IrfanView und Paint Shop Pro),
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© Text (erstellt mit Microsoft Word 6.0 und Wordpad, umgewandelt u. bearbeitet)
und Fotos (aufgenommen mit einfacher Kleinbildkamera, digitalisiert u. bearbeitet) 2002 / 2004
by Rainer Lungershausen, Heidelberg ()


Text vom Juni 2002, letzte Aktualisierungen: Febr. 2004 / 2005 / 2010 - Ergänzungen: Juli 2016 / Juli 2021



Legende:
bzw.: beziehungsweise evtl.: eventuell zu vgl. wäre: zu vergleichen wäre ca.: circa m. ü. M.: Meter überm Meer (NormalnullN.N.)

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(Texterweiterungen, Abweichungen bzw. Alternativen in eckigen Klammern)